Die Natur hat den Magen unserer Katzen klein und hoch spezialisiert gemacht. Ihre Vorfahren brauchten gut verdauliche Nahrung in kleinen Mengen. Die normale Mahlzeit für eine wilde Katze war durchschnittlich nur ungefähr so groß wie ein menschlicher Finger.
Heute leben sie bei uns Menschen. Wir geben ihnen gutes Essen, stellen es aber in einem Napf auf, der meist größere Portionen enthält, als sie mal von der Natur geplant waren.
Das heißt, Suche und Jagd fallen weg, der Körper erlebt nicht den Vorgang von Anspannung und Entspannung.
Außerdem wird der Magen an große Portionen gewöhnt. Das führt bei einigen von ihnen dazu, dass der Magen sich erst dehnt und nach kurzer Zeit wieder „Hunger“ meldet.
Die gute Nachricht an dieser Erkenntnis ist, dass wir durch einfache Änderungen ihrer Esskultur schon ihr Hunger-Gefühl zügeln können.
Feuchtes Futter kann in Kunststoff-Schnapsgläser gefüllt werden, die dann in der Wohnung verteilt werden. Das führt zwar nicht zu dem Glücksgefühl einer erfolgreichen Jagd, aber das Suchen und Erschnüffeln des Futters und das Herausholen des Futters aus dem Becherchen bringen dennoch Spannung und Auflösung der Spannung in die Fütterung. Außerdem schrumpfen auch hier die Portionen im Vergleich zu einem gefüllten Katzennapf.
Wenn du im Laufe des Tages immer wieder mal Zeit hast, kann das Futter im Napf durch kleine Fütterungs-Sessions ersetzt werden, bei denen du ihr die Futterbröckchen einzeln hinwirfst. Wenn sie ein richtiger Stubentiger ist, kann das eine lustige Bröckchen-Jagd durch den Raum werden. Wenn sie eher ein ruhiger Typ ist, kannst du die Futter-Bröckchen auch langsam rechts und links an ihren Pfoten vorbeirollen, so dass deine Katze sie mit Pfotenbewegungen einfangen kann. Beides hat den Effekt, dass sie Spannung und Entspannung der Jagd und das passende Glücksgefühl mit der Aufnahme kleiner Futtermengen verbindet. Beides hilft sehr gegen Dauer-Hunger.
Kleiner Tipp: Macht die Fütterungs-Einheiten nicht zu lang. Ein paar Minuten reichen. Fernseh-Werbepausen sind dafür gut geeignet.
Wenn du mal nicht so viel Zeit hast oder den ganzen Tag über außer Haus bist:
Auch Trockenfutter-Bröckchen können in kleinen Portionen in der Wohnung verteilt werden. Als Gefäße eignen sich ebenfalls kleine Kunststoff-Schnapsgläser oder aber auch Puppengeschirr oder Tassen-Untersetzer. Das gibt deiner Katze auch eine schöne Beschäftigung, bis du wieder nach Hause kommst. Wenn sie später fit darin ist, die Portionen zu finden, können die Bedingungen erschwert werden. Die Plastik-Gläschen können dann mit einem dünnen Tuch bedeckt werden, in einen leichten Karton gestellt oder einfach nur umgedreht werden. So ist sie eine Weile damit beschäftigt und das Essen macht mehr Spaß und bringt noch ein gewisses Erfolgsgefühl mit sich.
Solche Erfolge können auch das Selbstbewusstsein schüchterner Katzen stärken, die sich lieber dann aus ihren Verstecken trauen, wenn ihre Menschen nicht im Haus sind. Ist deine Katze sehr scheu? In dem Fall, ist so verteiltes Futter ein kleiner Anreiz, die Wohnung zu erkunden, was ihr helfen wird sicherer zu werden. Außerdem werden die Erfolge bei der Suche nach Nahrung ebenfalls ihr Selbstbewusstsein unterstützen!