Zahnpflege

Zahnpflege

Kaum etwas kann so lästig, schmerzhaft und störend sein wie Zahnschmerzen…
TIPPS & TRICKS
TIPPS & TRICKSVON DER KATZE
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Lieber Mensch, ich kann mir zwar was schöneres als eine tägliche Zahnputz-Routine vorstellen, dennoch ist das besser als oft zum Tierarzt zu müssen, weil ich Schmerzen oder Probleme beim fressen habe.

…Bei Katzen gibt es dafür verschiedene Gründe.

Wie bei uns Menschen können auch Katzen Zahnbelag bekommen, der sich dann zu Zahnstein verfestigt. In dem Zahnstein siedeln sich Bakterien an, die einen schlechten Mundgeruch verursachen, dem Essen einen unangenehmen Geruch verleihen, das Zahnfleisch schädigen und sogar zu Zahnausfall führen können!

Damit es gar nicht so weit kommt, ist es sinnvoll, schon den Zahnbelag zu entfernen. Der lässt sich einfach so von den Zähnen deiner Katze reiben. Wenn er erst einmal zu Zahnstein geworden ist, braucht es fast immer einen Tierarzt, um ihn wieder loszuwerden. Und das wollen wir ja so gut wie es geht vermeiden!

Wie also bekommst du den Zahnbelag runter?

Der effektivste Weg ist, dass deine Katze ihren Mund brav öffnet und du jeden Tag mit einer Zahnbürste den Zahnbelag von ihren kleinen Zähnchen schrubbst.

Schon gut – das ist kein ernst gemeinter Vorschlag. Das ist für eine sensible Katze ja kaum zu ertragen. Deine Hilfe sollte deine Katze aber trotzdem in Anspruch nehmen. Du kannst ihr ein spezielles Zahnpflege-Futter besorgen, ihr Zahnpflege-Leckerchen servieren oder auch – super frisches  – rohes Fleisch am Stück anbieten. Ein solches Stück kann so groß wie 1-2 Kastanien sein, damit es seinen Zweck erfüllt. Das sind alles gute Maßnahmen. Aber sie reichen nicht bei jeder Katze aus.

Es hängt von ihrem Erbgut, ihrer Essweise und ihrem Futter ab, wie stark sich Zahnbelag und Zahnstein bei ihr bilden.

Wenn sie sehr zu Zahnstein neigt, wird sie nicht um eine Zahnputz-Tradition mit dir herumkommen, wenn sie alle ihre Zähne behalten möchte. Aber lasst euch Zeit, damit es ein angenehmes Erlebnis für euch beide wird. Startet nur dann, wenn ihr beide ganz entspannt seid. Dann schmierst du deinen kleinsten Finger mit einer sehr leckeren Lecker-Paste ein. Das darf sie erst einmal ein paar Tage lang einfach nur ablecken. Erst, wenn das zu einem allabendlichen Ritual geworden ist, kannst du vorsichtig mit dem Finger auf sie zukommen.

Es kann Wochen, eher Monate dauern, bis ihr euch daran gewöhnt habt, dass du mit deinem Finger über ihre Zähne fährst.

Erst, wenn das möglich ist, kannst du dir eine Fingerhut-Zahnbürste auf den Finger stecken. Diese fühlt sich natürlich ganz anders an, als der Finger. Er riecht auch anders. Deswegen fangt ihr mit der Annäherung am besten noch einmal von vorne an und nehmt euch auch dieselbe Zeit dafür. Es gibt aber auch eine gute Nachricht: Auf der Zahnbürste hält mehr Lecker-Paste als auf dem Finger. Das bedeutet mehr Geschmack.

Echte Zahnputz-Profis können dann sogar Tier-Zahnpasta dazunehmen. Das ist die Krönung des Katzenzähne-Putzens!

Zum Schluss noch ein paar wichtige medizinische Hinweise!

Bevor ihr mit der Zahnpflege anfangt, solltet ihr ausschließen, dass eine andere Erkrankung Ursache für ihren Zahnstein ist. Dafür kommen hauptsächlich zwei Krankheiten in Frage.

Eine weit verbreitete Katzen-Zahn-Krankheit ist eine besondere Art der Zahnfleischentzündung (Medizinischer Name: idiopathische Gingivitis). Du kannst sie sehen, wenn du ihre Zähne anschaust. Falls sie eine Zahnfleischentzündung hat, bildet das Zahnfleisch direkt über dem betroffenen Zahn einen roten, leicht glasigen Rand. Es ist noch nicht ganz klar, woher das kommt, aber es kann schlimme Zahnschmerzen verursachen. In leichten Fällen sind die Schmerzen nicht so schlimm, aber sie können schlimmer werden. Es gibt Medikamente dagegen, aber in sehr schweren Fällen müssen betroffene Zähne manchmal gezogen werden. Wenn sie sich nicht gern in ihren Mund gucken lassen will, lass dir beim Kuscheln ins Gesicht hauchen. Manchmal lässt sich die Enzündung im Mund durch einen schlechten Mundgeruch erkennen. Auch Schmerzen beim Essen können dabei entstehen.

Eine weitere Katzen-Zahn-Erkrankung ist die gefürchtete Krankheit FORL. Die Abkürzung steht für Feline Odontoklastische Resorptive Läsionen. Ein komplizierter Begriff für eine sehr schmerzhafte Krankheit. Dabei entstehen tiefe Löcher an den Zähnen. Das Gemeine ist, dass sich diese Schäden vor allem an den Zahnwurzeln bilden. Das heißt, sie sind nicht immer sichtbar, aber dafür ganz besonders schmerzhaft, weil sie unerkannt bis zu den Nerven reichen können. Sie müssen sich anfühlen wie eine tägliche 24-Stunden-Wurzelbehandlung. Du hast leider kaum Chancen, diese Schäden von außen zu erkennen. Deine Katze kann dir aber ein wenig helfen. Sie lässt dich zum Beispiel zusehen, wenn sie isst und zeigt dir wenn sie dabei Schmerzen hat. Außerdem entsteht auch durch FORL manchmal ein schlechter Mundgeruch. Atmet sie dir beim Kuscheln mal richtig gut ins Gesicht, dann kannst du es vielleicht riechen und fängst an, nach der Ursache zu forschen.

Letztlich können auch wackelnde Zähne zu verminderter Kau-Aktivität führen und so Zahnstein verursachen.

Wenn all das ausgeschlossen ist, könnt ihr mit der Zahnpflege loslegen, damit deine Katze auch im Alter noch viele Zähne und keine Schmerzen hat!

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