Dein Hund spuckt dir das gute Futter halb verdaut vor die Füße und schaut dich traurig an? Keine Panik, bevor du dich ins Auto setzt und mit deinem Liebling zum Tierarzt rast, kannst du vorher selbst ein paar Dinge checken, die dir helfen, die Lage einzuschätzen und deinem Hund zu helfen:
Das Wichtigste gleich am Anfang: Geht es deinem Hund abgesehen vom Erbrechen gut? Würde er sich jetzt mit dir auf eine Runde Ballspielen einlassen? Klar, manche Hunde würden auch mit letzter Kraft noch eine Runde Ball spielen, aber beim Spielen wirst du schon erkennen, ob dein Hund sich wirklich freut oder doch irgendwie angeschlagen wirkt und den Ball nur aus Gewohnheit, Pflichtgefühl oder dir zuliebe verfolgt.
Ebenfalls ein guter Test, um das Wohlbefinden deines Hundes zu checken: Biete ihm gerne ein kleines Leckerchen an, welches er sonst nicht ablehnen kann. Hat er Appetit? Natürlich ist es nicht gut, wenn er sich jetzt den Bauch mit Leckerchen vollschlägt. Aber ein kleiner Test schadet bestimmt nicht.
Genauso wichtig: Trinkt dein Hund noch? Du hast bestimmt ein gutes Gefühl dafür, wie viel Wasser dein Hund trinkt, wenn er sich gesund fühlt. Wenn sich daran nicht viel geändert hat, ist das ein gutes Zeichen.
Und natürlich spielt das Ausmaß des Erbrechens eine wichtige Rolle. Hat er sich heute zum ersten mal erbrochen?
Wenn du diese Fragen mit einem „Ja“ beantworten kannst, darfst du erst einmal durchatmen, denn vermutlich ist es weniger schlimm als es aussieht. Ursache für ein solches „harmloses“ Erbrechen kann zum Beispiel das zu schnell gefressene Futter oder etwas vermeintlich Leckeres aus der Biotonne sein. Denn nicht alles Leckere ist auch gesund.
Oder aber dein Hund musste erbrechen, weil sein Magen übersäuert war. Das erkennst du zum Beispiel daran, dass das Erbrochene gelblich, schleimig oder schaumig aussieht. Das kann passieren, wenn dein Hund am Vortag etwas Würziges oder auch eine besonders große Portion gefuttert hat und der Magen heute noch leer geblieben ist. Und auch Stress kann zu solchem galligen Erbrechen führen. Wenn dein Hund also gerade gelbe Flüssigkeit hochgewürgt hat, dann überleg doch mal, ob gestern irgendetwas Ungewöhnliches passiert ist, das eventuell dazu geführt haben könnte.
In diesem Fall kann es helfen, sein Essen in kleine Portionen aufzuteilen und dem Magen so kleine Aufgaben zu geben, die ihn langsam beruhigen, damit er bald wieder seine tägliche Arbeit aufnehmen kann.
Manchmal erbrechen Hunde aber auch ihr Futter. Wenn dein Hund gerade seine Futterration erbrochen hat und er sonst einen fröhlichen Eindruck auf dich macht, musst du ebenfalls nicht sofort zum Tierarzt stürmen, sondern kannst deinem Liebling erst einmal mit ein paar einfachen Mitteln helfen.
in diesem Fall kann es nützlich sein, das Futter erst einmal wegzustellen. Damit der Magen sich beruhigen kann, braucht er am besten einen halben Tag lang Pause. Wasser muss immer bereit stehen, aber wenn dein Hund sehr gierig trinkt, kannst du es in kleine Portionen aufteilen, damit der Magen nicht plötzlich mit einer großen Menge Wasser überfordert ist.
Wenn die kleine „Fastenzeit“ dann vorbei ist, kannst du langsam wieder mit kleinen Portionen starten. Dazu eignet sich am besten Schonkost, die weich und leicht verdaulich ist.
Der Klassiker unter den selbst gekochten Schonkost-Menüs ist eine Mischung aus gekochtem Reis und Hühnerfleisch, ungefähr zu gleichen Teilen. Das Huhn wird dafür ohne Haut, ohne Knochen und ohne Gewürze gut durchgekocht. Den Reis kannst du auch in dem Kochwasser des Hühnchens garen. Dann schmeckt er deinem Liebling gleich viel besser.
Probier auch ruhig einmal aus, was für ein Typ dein Hund ist, wenn es um die Konsistenz seiner Mahlzeit geht. Manche Hunde mögen es, wenn es noch etwas stückig ist. Andere freuen sich darüber, wenn du ihre Portion mit einem Pürierstab zu einem Brei verarbeitest, den sie dann ganz bequem wegschleckern können. Zu welcher Gruppe gehört dein Hund?
Aber natürlich gibt es auch ernstzunehmende Ursachen für Erbrechen. Vermisst du eventuell ein Paar Sportsocken oder suchst du schon seit Tagen nach dem Spielzeugball von deinem Liebling? Dann solltest du doch besser zum Tierarzt, damit er mit Hilfe von Röntgenaufnahmen oder einer Ultraschalluntersuchung feststellt, ob etwas in deinem Hund steckengeblieben ist, was dort nicht hingehört.
Auch wenn eines der inneren Organe nicht in Ordnung ist, kann deinem Hund schlecht werden. Das kann ein Tierarzt zum Beispiel mit Hilfe einer Blutuntersuchung feststellen.
Geht es deinem Vierbeiner zusätzlich zum Erbrechen schlecht? Ist er schlapp und lehnt sein Lieblingsleckerchen ab?
Auch in diesen Fällen ist es gut, wenn du dich an den Tierarzt deines Vertrauens wendest. Das heißt nicht unbedingt, dass etwas Schlimmes dahinter stecken muss, aber lieber einmal mehr nachsehen als doch etwas übersehen.
Also bewahre auch bei Erbrechen erst einmal die Ruhe, du kannst schließlich selbst schon viel erreichen. Versuche, deinem Schatz mit den oben genannten Tipps zu helfen und vielleicht ist morgen schon wieder alles in Ordnung.