Bei jeder Vergiftung stehen Chancen, deinen Hund zu retten, dann am besten, wenn du die Vergiftung früh erkennst und der Kontakt zwischen deinem Hund und dem Gift so schnell wie möglich abgebrochen wird.
Ist das Gift auf der Haut? Sofort abwaschen!
Wurde es verschluckt? Vorsicht! Nicht alle giftigen Substanzen sollten erbrochen werden. Manche können schäumen oder Gase entwickeln und in die Lunge geraten oder anders Schaden anrichten. Manchmal ist es besser, schnell Medikamente dagegen zu geben. Am besten rufst du im Fall einer Vergiftung zügig bei deinem Tierarzt oder bei einem tierärztlichen Notdienst an.
Außerdem ist es immer gut, wenn wir als HundehalterInnen die wichtigsten Gifte für Hunde kennen. Wenn klar ist, wo wir ihretwegen vorsichtig sein müssen, was die ersten Anzeichen einer Vergiftung sind und – im besten Fall – was wir machen können, um unserem Liebling schnellstmöglich zu helfen, dann hat unser Vierbeiner schon deutlich bessere Chancen, den mehr oder weniger intensiven Kontakt mit einem Gift ohne bleibende Schäden zu überstehen.
Deswegen findest du hier die wichtigsten Gift-Steckbriefe.
Gifte, die dein Hund draußen findet
Fundorte: auf Feldern, wo sie gegen Schädlinge eingesetzt werden, dort auch oft in Pfützen
Geschmack: interessant – kann aber auch durch die Haut aufgenommen werden
Gefahr: wirkt störend auf das Nervensystem deines Hundes
Vergiftungsanzeichen: Anzeichen sind starke Unruhe, Zittern, auch mal Krämpfe, Speicheln, Schmerzen und sein Herz schlägt langsamer
Achtung! Kann auch noch nach Wochen gefährlich werden!
Fundorte: Rattenfallen und manchmal auch in ausgelegten Ködern
Geschmack: leider lecker für Hunde
Gefahr: stört deine Blutgerinnung
Vergiftungsanzeichen: Nasenbluten, plötzliches blutiges Erbrechen und blutiger Durchfall, blaue Flecken, rote Pünktchen im Weiß der Augen deines Hundes und auf seinen Schleimhäuten
Fundorte: in Beeten oder Lagern wie zum Beispiel Gartenhäuschen oder Kellern, besteht aus kleinen blauen Körnchen
Geschmack: leider auch lecker
Gefahr: wirkt auf die Nerven und das Gehirn deines Hundes
Vergiftungsanzeichen: Zittern, Krämpfe, Erbrechen von bläulich gefärbtem Mageninhalt, blauer oder grüner Durchfall
Gifte, die dein Hund im Haus findet
Fundorte: überall in Menschennähe
Geschmack: ganz unterschiedlich
Gefahren/Vergiftungsanzeichen: das kommt ganz auf die Medikamente an
Achtung! Auch Drogen können für unsere Hunde gefährlich und auch tödlich sein – viel schneller als bei uns Menschen!
Fundorte: beim Essen der Menschen
Geschmack: viele sind selbst schon lecker, manche noch zusätzlich appetitlich gewürzt
Gefahr: die Giftigkeit hängt von der Nusssorte ab, aber zusätzlich sind viele Nüsse auch gesalzen und zuviel Salz kann auch allein für sich Vergiftungserscheinungen auslösen
Vergiftungsanzeichen: je nach Nusssorte unterschiedlich, Macadamia-Nüsse können zum Beispiel Erbrechen und Krämpfe auslösen und sogar zum Tod führen
Fundorte: fast in jedem Haushalt
Geschmack: leider sehr lecker
Gefahr: wirkt schrecklich stark stimulierend auf die Nerven
Vergiftungsanzeichen: sieht aus wie eine Koffeinvergiftung beim Menschen: Unruhe, Zittern, Krämpfe, Schmerzen,…
Fundorte: immer wieder in Küchen und Wohnzimmern
Geschmack: verlockend süß, vor allem Rosinen
Gefahr: sie zerstören die Nieren deines Hundes, die dann nicht mehr die Gifte aus seinem Körper schleusen können
Vergiftungsanzeichen: Übelkeit und Schwäche, kann tödlich sein
Fundorte: in Diät-Nahrungsmitteln und manchmal auch im Fach mit den Kochzutaten
Geschmack: angenehm süß, weil sie ja Zucker ersetzen sollen
Gefahr: gaukeln dem Hundekörper vor, dass Zucker aufgenommen wurde, so dass Insulin ausgeschüttet wird – und verursachen so eine starke Unterzuckerung
Vergiftungsanzeichen: Schwäche bis hin zu Krämpfen und Koma
dazu gehören auch alle anderen Laucharten, unter anderem Knoblauch und Porree
Fundorte: in Menschenessen und manchmal auch in Blumenbeeten
Geschmack: ganz besonders
Gefahr: wirken zerstörerisch auf deine roten Blutkörperchen und verursachen so eine Blutarmut
Vergiftungsanzeichen: schnelle Ermüdung und unerklärliche Erschöpfung